Begleitung für pflegende Angehörige
Gerontopsychotherapie
Pflegende Angehörige
Angehörige stehen kranken und pflegebedürftigen Menschen Tag für Tag zuverlässig zur Seite. Ohne der Pflege im nahen Umfeld der*des Betroffenen wäre die Versorgung aller Pflegebedürftigen nicht möglich. Durch die Forschung ist belegt, dass ein Großteil der Pflege zu Hause von nahen Angehörigen - meist Kinder oder Partner*in und hier wiederum überwiegend von Frauen - geleistet wird. Es kann auch sein, dass Nachbarn*innen oder Freunde*innen unterstützend Aufgaben in der Pflege übernehmen oder deren Hilfe anbieten.
Wer ist häufig von der Pflegebedürftigkeit betroffen
Zum Großteil sind alte Menschen von Pflegebedürftigkeit betroffen, vor allem dann, wenn ihre körperliche Gesundheit nachlässt oder chronische Krankheiten, wie etwa Demenz zentral das Alltagsleben zu bestimmen beginnen. Aber auch Unfälle oder schwere Erkrankungen können die Pflege eines jüngeren Familienmitgliedes, Verwandten oder eines*r Freundes*in für eine begrenzte Zeit unumgänglich machen.
Aufgaben pflegender Angehöriger
Pflegende Angehörige übernehmen meist eine wichtige Schnittstelle zwischen der zu pflegenden Person und anderweitigen Hilfsorganisationen oder zum Gesundheitssystem. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Fähigkeiten des zu pflegenden Menschen und kennen die Wünsche und Bedürfnisse der*des Betroffenen meist am besten.
Die Aufgaben, welche pflegende Angehörige übernehmen, sind in der Regel vielfältig. Sie reichen von der praktischen Unterstützung in der Alltagsbewältigung und reichen bis hin zur Ermöglichung von sozialen Kontakten außerhalb des Wohnortes.
Eine zentrale Rolle in der Versorgung durch eine*n pflegende*n Angehörigen ist der soziale Kontakt. Gemeinsame Gespräche und Aktivitäten, erlebte und geteilte Nähe, sowie emotionale Begleitung helfen der*dem Betroffenen den Alltag positiv zu bewältigen. Häufig sind pflegende Angehörige mit der zu pflegenden Person alleine.
Belastungen pflegender Angehöriger
Oft wird die Fürsorge und Anteilnahme Angehöriger als selbstverständlich angenommen. Dabei ist es eine große Aufgabe und auch Herausforderung, eine*n Angehörige*n zu pflegen. Meist entsteht durch die Betreuung eine intensive Beziehung, die das Verhältnis zueinander verändert, es mitunter auch belastet und auf die Probe stellt. Gleichzeitig bleibt die Verantwortung für das eigene Leben bestehen. Für pflegende Angehörige wird es oft schwierig eigene Erwerbstätigkeit und Betreuung zu vereinen. Wird neben dem Beruf ein*e Angehörige*r gepflegt, steigt die Gefahr der Überforderung. Aus diversen Untersuchungen wissen wir, dass sich weit über die Hälfte der pflegenden Angehörigen überlastet fühlen. Auch sind pflegende Angehörige anfälliger für stressbedingte Erkrankungen.
Auf die eigene Selbstfürsorge achten
Hilfe von außen als Ergänzung zur eigenen Fürsorge und dem eigenen Einsatz kann hier wichtig werden, um die eigene Selbstfürsorge nicht aus den Augen zu verlieren, aber auch mit den Herausforderungen, welche die Pflege mit sich bringen kann, zurecht zu kommen.