Trauma
Das Erlebte verarbeiten
Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung oder Wunde. Ein Trauma ist eine bedrohliche Erfahrung, welche mit Todesangst oder Vernichtungsgefühl einhergeht und unsere Anpassungs- und Bewältigungsmechanismen übersteigt. Die Erfahrung tritt plötzlich, heftig und unerwartet ein und geht mit extremen Gefühlen der Angst, Ohnmacht, des völlig Ausgeliefert-Seins und des keinen Ausweg mehr Findens einher.
Demnach können ein schwerer Verkehrsunfall, eine Naturkatastrophe oder ein medizinischer Notfall traumatisierend wirken.
Aus der Forschung wissen wir, dass gerade Verletzungen, die wir Menschen uns gegenseitig zufügen, am schwersten traumatisierend wirken (Gewaltverbrechen, Folter- und Kriegserfahrungen). Vernachlässigung und Verwahrlosung können ebenso ein Trauma nach sich ziehen. Gerade bei sehr früh erlebten und/oder sich wiederholenden traumatischen Erfahrungen kann es zur Entwicklung einer komplexen Traumafolgestörung kommen.
Spätfolgen einer Traumatisierung
Sind die Umstände ungünstig und das Erlebte besonders entsetzlich, kann es für die*den Betroffene*n schwierig werden, das Erlebte zu verarbeiten und zu integrieren. In der Folge kann es zu belastenden und die Lebensqualität einschränkenden Symptomen kommen.
Traumatherapie
In der Traumatherapie werden drei wesentliche Ziele verfolgt: Sie hilft den Betroffenen wieder Stabilität zu erlangen, sie hilft bei der Verarbeitung des Erlebten und sie unterstützt bei der Neuorientierung. In der psychotherapeutischen Begleitung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen sind diese Phasen nicht so deutlich voneinander getrennt. Traumabearbeitung und –integration erfolgt immer wieder in kleineren Schritten.